Arthrose behandeln, wie geht das?! Gute Frage…

Hallo ihr Lieben,

Seit dem letzten Beitrag sind schon wieder ein paar Tage vergangen, die auch nicht zu meinen Besten zählen werden, aber ich arbeite mich so langsam in mein neues Thema ein; Arthrose.

So kam es zu dem Tag bei dem Spezialisten aus meinem letzten Beitrag. Hoch motiviert ging ich zu dem Termin, immer im Kopf, jetzt machen wir diese Therapien und dann wird das schon wieder Frau Schindel… Denkt ihr… Er machte einige Röntgenbilder, sah sich die an, sah mich an und sagte; zu spät für alles, muss operiert werden. Da sie aber Rheumatikerin sind, mache ich das nicht, sondern Rheumaorthopäden, die sind in dem Bereich fachlich besser. Ehrliche Antwort, allerdings blieb es bei den Worten, nichts weiter. Kein, was passiert bei so einer OP, wie gehts danach weiter, was kann ich noch tun. Nein, aber zur Nachbehandlung darf ich gerne wieder kommen. Netter Mann, keine Frage. ?

Damit war ich gebrochen. Tränen floßen, bekam an dem Tag eine völlig neue Bedeutung. Dennoch habe ich im Homeoffice gearbeitet und versucht mich abzulenken, aber die Tränen kamen immer wieder und ich erinnerte mich an die Zeit der Hüften. Erster Anruf mein Bruder, wie so oft, wenn ich nicht mehr kann. Naja, ist ja nun 12 Jahre ohne OP gut gegangen, was will ich mehr? ?

Eine Woche später ging es dann nach Sendehorst in die Rheumaorthopädie. Dieser hat mich gut beraten und mir die Optionen aufgezählt, die ich habe. Versteifen und künstliches Gelenk. Klar, hatte ich Dr. Google nun auch schon gelöchert und meinen Fragenkatalog dabei. ? Auf die Frage wieviele Sprunggelenke die im Jahr machen, erschrak ich allerdings, 4… auf meine Frage 400 oder 40, kam dann doch die Bestätigung der Anzahl 4… Er war aber auch überhaupt nicht böse, dass ich dann weitere Meinungen haben wollte. Er sagte nur es sollte auf jeden Fall noch dieses Jahr gemacht werden. Aber das hatte ich nun langsam auch schon verarbeitet… Einziger Witz ist im Nachhinein, im Bericht steht, sie haben mir Einlagen empfohlen, Patientin wünscht aber endoprothtische Behandlung. Komisch, hatte ich ganz anders wahr genommen. Kann mich nicht erinnern, dass ich rein ging und sagte: „Hey, ich bin Desi, hab 12 Jahre kein neues Gelenk bekommen, hab Bock drauf, brauch mal wieder eins, sonst schaff ich es nicht bis zur Rente zum Cyborg…“?

Zurück zum Ernst, ohne wirkendes Rheumamittel wird man aber hoch entzündet auch nicht gerne operiert. Nun wird mein neues Mittel schon wieder abgesetzt und ich bekomme ab April ein neues, was besser zum Krankheitsbild passen soll. Wie sage ich immer. Meine Hoffnung stirbt zu letzt, Druck mache ich im Moment auf jeden Fall genug und wenn das nicht hilft, gehe ich noch mal in neue Kliniken für Extremfälle, denn Sendenhorst weiß leider auch nicht mehr weiter. Der Chirurg allerdings wies darauf hin, dass es nicht besser wird, wenn nicht für mich langsam was gefunden wird, denn die OPs werden mit bescheidenen Knochenstrukturen auch nur gefährlicher, gen unmöglich. Das wiederum macht mir derzeit Angst, auch wenn es jedem mit normalem Verstamd klar ist. Aus dieser Angst entstand aber mein neuer Lebens-Plan, den ich euch in einem neuen Beitrag vorstelle. Dieser wird dann vermutlich auch häufiger aktualisiert.

Nun gut, mit viel Glück habe ich dann tatsächlich schon heute einen Termin in Hamburg bei einem Chirurgen bekommen. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr mein Gelenk bei jedem Schritt knatscht und knackt, man hört es richtig laut und so fühlt es sich auch an. Aus Angst, dass man dann bald nichts mehr machen kann, bewegte ich mich kaum noch. Da mir heute dann aber mitgeteilt wurde, dass er noch nicht operieren würde und so lange ich als geübte Schmerzpatientin durchhalte, sollte ich es auch tun. Denn beides sind Operationen für Ältere und er würde so lange warten wie nur Möglich. Mein Reden, aber wie lange ich das so schaffe steht in den Sternen. Er hat noch besser erklärt, wo die Schrauben dann hinkommen, was der Vor- und Nachteil von einem künstlichen Gelenk ist. Diese OPs werden auch immer seltener, weil man lieber gut versteift, als ein künstliches einzusetzen. Ich habe auch noch eine relativ gute vor und zurück Bewegung. Das Knacken soll mir keine Angst machen, es geht nicht kaputt. Auch die Aussage man muss das noch dieses Jahr machen, wegen Instabilität und das man sonst nicht mehr so erfolgreich sein könnte, stimmt nicht. Er hat mir versprochen, wenn ich es nicht mehr aushalte findet er die optimale OP für mich, dass ich noch lange fliegen kann und er wird mich dann auch noch operieren können.

Was mein Kopf zu dem Knartschen sagt und ob ich nun wieder schmerzfreier Laufen kann, weil mich das Knacken gehindert hat, werde ich in der nächsten Zeit erfahren. Auch ob es nur mit Verlust der Lebensqualität funktioniert ist ja noch eine Frage. Muss ich halt jetzt doch endlich kiffen gegen den Schmerz. Ich werde Euch das berichten, wie es weitergeht.. Hab heute auf jeden Fall noch mal Mut geschöpft, denn diese Entscheidungen sind immer so endgültig, bin ich irgendwie kein Fan von.. ?

Neben der Beratung wurde mir auch orthopädisches Schuhwerk empfohlen. Auf dem Heimweg von Hamburg habe ich somit schon durch einige Telefonate gelernt, dass das doch Tatsache bis zu 3 Monatem dauert. Nun muss ich zu erst auf den Bericht aus Hamburg warten, damit der Arzt weiß was drauf stehen muss. Dann zum Schuhmacher. Maße nehmen, der sendet das zur Krankenkasse. Dort muss das genehmigt werden (1-5 Wochen), danach die Produktion, bei der wir von 8 Wochen reden. Bisdahin habe ich schon den zweiten Beratungstermin zum Thema Sprunggelenk in Magdeburg. Die machen scheinbar die meisten Sprunggelenke Deutschlands, dort hab ich aber erst im Juni einen Termin.

Wie auch immer das nun alles kommt, ich werde mir für die anderen Gelenke einen Arzt suchen, der vielleicht noch was machen kann, bevor es mit Knie und anderem Sprunggelenk auch zu spät ist. Aber nicht mein Experte vom Anfang, der mich so kurz abgewiesen hat.. ? Suche also gut ausgebildeten und herzlichen Orthopäden im Umkreis Herford. Bewerbung nehme ich gerne als Kommentar entgegen! ☺️

Trotz all dem Chaos der letzten Zeit und der Sehnsucht nach neuer Hoffnung, habe ich auch Gutes erlebt. Ihr glaubt es nicht, ich habe meinen ersten Soloflug gemacht. Wieder typisch Desi, ich stelle es kurz nach:

Flugleher: Halte mal da vorne an der Tankstelle und lass mich raus.

Desi: klar.

….

….

Hm, wie jetzt? Auf keinen Fall.

Fluglehrer: doch, ich geh nen Kaffee trinken und du holst mich nachher wieder ab.

Kleine Diskussion, ich habe ihn natürlich nicht direkt abgesetzt, sondern ihn drin behalten. Allerdings klappte das nur eine Runde. Puls steigt, Adrenalin auch. Du hebst ab und denkst egal wie, runter musst du nun auch allein. Und jeder der mich dabei verfolgte weiß wie lange ich zum landen brauchte und noch brauche. Musste auch beim ersten Mal direkt durchstarten. Obwohl ich es sogar eher getan hätte, wenn nicht eine Stimme durch den Funk gesagt hätte: das geht noch, kommst gut. Kam ich nicht und hab’s gemerkt, auch die Stimme im Funk merkte es… war aber dennoch nicht schön, denn dann fragt man sich, was machst du wenn das nun noch 5 Mal passiert. Aber dann habe ich zwei unsanfte Landungen hinbekommen und meinen Lehrer nur aus reiner Höflichkeit wieder eingesammelt. Wir waren nämlich in Damme und mussten nach Bielefeld zurück. ?

Im Nachhinein, Danke an Pascal für den Schubs, mal wieder an einem Tag an dem ich mich noch selber bemitleidet hatte. So schnell ändert sich das Blatt wieder! ?? und genau das liebe ich am Leben. Ich liebe die Momente, die unterschiedlichen Menschen die einem jeden Tag begegnen. Auch wieder die beiden Ärzte heute. Die mir Mut gaben und mich noch Fliegen lassen, hatte echt Angst.

Ob ich nach Hamburg geflogen bin fragten sie frech grinsend. Wer sowas bei mir macht bekommt auch die Antwort… Klar, Parke gerade auf dem Airbus Testgelände. ? Check, beide haben Humor, somit dürfen die dann auch an mein Sprunggelenk. Desi Test bestanden. Übrigens die Klinik liegt Top am Wasser, da könnte ich es aushalten.

Alles was ich noch zu Arthrose und möglichen Therapien herausfinde, werde ich euch natürlich mit meinen Einschätzungen zur Wiksamkeit kund tun. Bei Fragen fragen… ?

Ganz schönen Abend

Eure Desi

2 Gedanken zu „Arthrose behandeln, wie geht das?! Gute Frage…“

  1. Hallo Desi,
    ich bin jetzt wieder in der MHH und habe mir für diesen Aufenthalt dein Buch „Steinige Wege“ gekauft.
    Ich habe in deinem Blog gelesen, wollte wissen, ob die Behandlung in der MHH dir geholfen hat…Du schreibst sehr positiv und ich wünsche dir, dass das so bleibt und:
    ALLES , ALLES, ALLES, ALLES,
    ALLES, ALLES, ALLES, ALLES, ALLES, ALLES, ALLES,ALLES LIEBE und Gute für dich!
    Ute von Station 32 (diesmal im Zweibettzimmer)

    1. Hallo Ute,
      das freut mich total und ich hoffe das es dir gefällt. Berichte doch mal.
      Vermutlich ist die Behandlung auch nicht das richtige, aber ich gedulde mich noch etwas.
      Für dich natürlich auch nur das Beste und das alles in der Wirkung so bleibt. 🙂
      Herzlichen Gruß
      Desi

Schreibe einen Kommentar zu Ute Meyer Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert