Dankbar – ein Jahr nach der Embolie

Schönen guten Abend ihr Lieben,

wie schon erwähnt, beschäftigt mich heute das Thema der Lungenembolie noch mal stark und ich möchte sehr vielen Menschen danken. Welche die es auch gar nicht ahnen, manche nenne ich nur in Summe, aber ich hoffe ihr verzeiht mir das und niemand wird vergessen… 🙂

Als erstes Danke ich meinem Bruder und meiner Schwägerin, dass beide so schnell reagiert haben, ohne mir Panik zu machen. Das zeigte mir mal wieder, wie schon mal nach meinem Autounfall, dass mein Bruder, egal wo immer er ist bei mir ist. Auch physikalisch blitzschnell, wenn es brennt. Ich möchte, dass du weißt, dass ich Dich Liebe und das gleiche für dich tun würde. 🙂

Als ich die beiden vor einem Jahr anrief und fragte ob diese Atemnot bei einer Venenentzündung normal ist, sagten sie ich solle direkt zum Arzt gehen. Dies plante ich direkt für 15 Uhr wenn die Praxis wieder öffnet. Bevor das aber nur annähernd ging, riefen sie noch mal an, ich solle nichts googeln und warten bis sie da sind, keine Panik bekommen. Sina als Ärztin ahnte bereits was los ist. Sie seien direkt auf dem Weg zu mir…

Als mein Bruder klingelte wurde ich langsam nervlich fertig, schließlich war ich in dem Zustand noch mit meinen Kollegen auf dem Weihnachtsmarkt gewesen, wo alle merkten das da was nicht passte, weil ich alle hundert Meter eine Pause brauchte.

So viel ich, zu dem Zeitpunkt, weinend in seine Arme. Er packte mich ein und es ging zu Dr. Mehnert (der hoffentlich nicht böse ist das ich ihn namentlich erwähne). Ich merkte gar nicht wie nervös auch er wurde und den Krankenwagen bestellte. Ich merkte nur, dass er mich total zerstach, was ihm sonst nie passiert. Er wollte den Tropf mit dem Betablocker anhängen, da mein Herzrasen den Ausnahmezustand erreichte. Es gelang ihm dann auch nach mehrfachen Versuchen. Danke, dass Sie so schnell reagiert haben und mich bis heute immer wieder ernst nehmen, auch wenn ich erneut vermute irgendetwas stimmt nicht und sie mich untersuchen müssen. 🙂 Sie geben mir nicht, wie andere Ärzte davor, das Gefühl ich spinne/übertreibe oder sonstiges. Im Gegenteil, bei jeder Entschuldigung wiedersprechen Sie mir und finden was zum abklären. 😀 Ich bin froh zu Ihren Patientinnen gehören zu dürfen!

Dann ein riesen Danke natürlich an Marcus. Den hatte mein Bruder informiert, als ich mich vom Krankenwagen chauffieren lies. Ich schämte mich etwas ihn nicht geweckt zu haben und dachte mir schon das er das nicht so gut fand. Trotz allem war er direkt da, mit allem was ich in meiner vorübergehenden Unterkunft brauchen würde. Auch er hat mit mir das letzte Jahr am meisten Leiden müssen. Beim verarbeiten der Angstzustände und der ganzen Situation. Egal was wir abrechen mussten oder was ich wollte, es wurde mir erfüllt (na gut, fast alles, sagen wir das wichtigste 😉 ) Ich liebe Dich.

Nun kamen die ersten die ich informieren musste. Mein Kolleginnen, die schon nervös geschrieben hatten. Das war schon das erste Hürde. Am nächsten Tag waren sie direkt in der Pause da und vielen mir mit feuchten Augen in den Arm! Danke Euch, dass Ihr Mich da, wie auch nachfolgende Monate, immer unterstützt habt, mir zugehört, Arbeit abgefangen habt, wenn ich bei Ärzten war und so weiter… Mit solchen Kollegen kann man wirklich gut arbeiten. Ihr seid keine Kollegen ihr zählt mit zu meinen Freunden und ich liebe Euch! Nur so lässt sich das Arbeitsleben überstehen.

Dann musste ich den engsten Bescheid gebe, unserem Vapiano Stammtisch. Hier flossen wohl die meisten Tränen, weil die sentimentalsten auf einander trafen. Und hier war es dann vorbei. Aus Rührung musste ich natürlich direkt mitweinen. Danke, dass Ihr nachträglich so für mich da wart. Susi, dass Du Mich dann immer mit Hunderunden abgelenkt und fit gemacht hast. Jessi, dass Fu mit Mir gefiebert hast und den lieben Dok auch noch privat terrorisiert hast, wenn Ich was brauchte. Tati, dass Du Mich an Heilig Abend in Sicherheit zu euch ins Krankenhaus geholt hast, nachdem mein Blutdruck wieder stieg und dass ich dann Deine Arbeit live kontrollieren konnte, ob Du das auch alles ordentlich machst. 😉 Ich liebe Euch.

Meine Klicke, die mir seit Jahren zur Seite steht. Auch wenn man sich ewig nicht sieht, ist es wie immer. Man wird abgelenkt und lacht. Im besonderen auch an Dennis, der mir geholfen hat diesen Blog JETZT zu machen, weil ich wie an allem, gezweifelt habe. Soll ich diesen Blog machen, was kann ich da nur schreiben. Egal. Und er hatte recht, egal. Der Blog hat mir sehr viel gebracht. Und auch jetzt mit dem Buch schreiben ist er mein Mentor und der Tritt in den Arsch den ich brauche. Aber Ihr alle habt hinter Mir gestanden und ich weiß einfach, dass jeder von Euch für Mich da gewesen wäre, wenn ich gerufen hätte und das tut einfach nur gut. Ich bin dankbar Euch zu haben! Ich liebe Euch.

Seltenere Bekannte wurden Verbündete. Vielen denen ich anfing ehrlich zu antworten wie es mir nun geht, erzählten von ihren Erfahrungen. Viele habe ich besser kennen gelernt und was sie bewegt. Ärzte, Kollegen und andere Bekannte, die auf einmal mit ihren Gefühlen ankommen. Die vielleicht mal das Gleiche erlebt haben und denen es auch so ging. Das beruhigt und verbindet. Ich liebe es Menschen zuzuhören, wenn sie was von sich erzählen. Es macht mich glücklich und auch euch allen bin ich dankbar. Ich brauchte es von mir zu erzählen, aber noch viel mehr, dass es anderen auch so gehen kann und das es wieder wird. Und die Ablenkung. Wenn ich über Probleme und Lösungsvorschläge für andere nachdenke, denke ich nicht an meinen eigenen Mist.

Meinem Fluglehrer und den Leuten am Platz. Die hatten es mit mir eigentlich noch mit am einfachsten, weil das Hobby mich eh schon ablenkt. Aber Matze, Dir bin ich dankbar für Deine Geduld und die Ablenkung die Du Mir mit den Flugstunden geboten hast und dem einzigartigem Sonderflug, den ich gerne mal wiederholen würde. Ich freue mich jedes Mal auf das nächste Mal. Neben Matze noch besponders Nils, einem Mitflugschüler, zu dem ich den Kontakt verloren hatte, weil er in Amerika ist. Nils, ich kannte Dich kaum, aber Deine Worte zum Geschriebenen rührten Mich. Du warst der erste Grund weshalb ich den Blog auch weiter mache. Du bist zwar am Arsch der Welt, aber Du sollst wissen, Du hast Dich auch in mein Herz gemogelt und egal was ist, ich wäre immer für Dich da, auch wenn ich dafür nach Amerika kommen müsste. *aufopferungsvoll guck* 😀 Du bist recht jung und schon so herzlich, obwohl man sich kaum kannte. So jemanden findet man nicht so oft, einfach mal auf dem Weg…

Dann auch Maik, mein Freund und Ex–Kollege, der mich mit seiner Resonanz auf den Blog, auch zu Tränen rührte. Oft schreibt er in Momenten wo es  mir schlecht geht, beängstigen und passend. Als würdest Du Mich beobachten?! Knuddel Dich, auch Dich lieb ich.

Alle Freunde, die ich oft nur einmal im Jahr sehe, weil sie aus unterschiedlichen Lebensabschnitten sind. Mit Euch ist es trotzdem wie früher als man sich öfter sah und das ist ein geiles Gefühl. Unbeschreiblich, wie man mit Euch lachen kann, wie immer und meist noch über den gleichen Kram wie vor 10 Jahren. 🙂

Das Jahr war ziemlich unschön und ich bin definitiv froh wenn es um ist und hoffe das das nächste besser wird. Ich habe viele schlechte Nachrichten erhalten und bin mir nicht sicher, wie ich das alles in den Griff bekomme. Aber ich habe auch gelernt jeden Tag zu genießen und zu nutzen. Wenn es einem schlecht geht, das mal zuzulassen um am nächsten Tag wieder lächeln zu können. Vor allem liebe ich es nun noch mehr, anderen Freude zu machen und Zeit mit allen zu verbringen, wo man früher vielleicht mal dachte, oh, heute habe ich keine Lust.

Immernoch nagt das Ereignis oft an mir und ich möchte einfach vor mir selber davon laufen, aber leider geht das nicht. So sucht man sich immer wieder etwas Neues, was einem das Gefühl von Freiheit gibt. Das Gefühl noch am Leben zu sein. Oft habe ich das letztes Jahr angezweifelt und dann wieder zurück gefunden. So viele Höhen und Tiefen hatte ich noch nie. Einen Tag denke ich nun liegt es weit genug hinter mir und dann ist es plötzlich wieder da. Ich hoffe das es immer seltener wird und ich bald wieder nur noch gute Tage habe. Den Blutverdünnwr muss ich wohl für immer weiternehmen, es sei denn mein Rheuma schwächt ab. Es ist mir auch noch sehr Recht, solange ich mich zwischendurch unsicher fühle.

Ich hoffe ich habe an alle gedacht und gerade niemanden vergessen. Es ist seltsam für mich so oft ich liebe .. zu schreiben, weil ich diese Worte zu selten benutze. Viele sagen, man sagt sich im Alltag viel zuselten wie wichtig man sich ist. Es gibt aber diese Verbindungen ohne Worte die es uns so einfach machen und die ich genieße. Desto wertvoller ist es, es nun einmal zu zeigen wie Wichtig ihr mir seid. Ihr alle macht mich zu dem was ich bin und was ich versuche zu sein, so viel Dankbarkeit kann ich nicht in Worte fassen. Ich kann euch nur teilhaben lassen, durch mein Handeln. Wie es jeder von uns kann und tut.

Fühlt Euch alle gedrückt und geliebt. :*

Eure Desi

 

Ein Gedanke zu „Dankbar – ein Jahr nach der Embolie“

  1. Liebe Desi,

    jetzt habe ich etwas Pipi in den Augen, aber das ist ok. So viele liebe Worte an so viele Menschen. Ich freue mich, dass alle die du kennst, dich so unterstützen und du so viele Menschen hast, auf die du immer zählen kannst. Das ist auf jeden Fall etwas Gutes, denn dieses Glück hat nicht jeder.

    Die Geschichte mit der Lungenembolie war schon echt ein Schock und ich bin unglaublich froh, dass es dir zum Jahresende wieder besser geht. Auch wenn du froh bist, dass das Jahr rum ist und dich auf ein besseres 2019 freust, so war doch auch nicht alles schlecht: Du hast deinen Blog, von dem ich bisher jeden Beitrag gelesen habe, der Anfang von deinem Buch ist fertig, du hast, auch wenn du noch nicht ganz angekommen bist, eine wirklich tolle neue Wohnung in einer schönen Gegend mit den Garten den du dir gewünscht hast, du hast so viele neue Sachen ausprobiert und natürlich die ganzen „Dinge“, die eh schon an deiner Seite sind: Marcus, deine Familie, deine Freunde. Da die auch im kommenden Jahr bei dir sein werden, wird das Jahr 2019 auf jeden Fall nicht schlechter 😉 Mach das was du immer machst: Schaue positiv nach vorn und mache durch deine Handlungen das kommende Jahr zu einem ganz besonderen Jahr. Ein Jahr, an das du dich auch nach eventuellen Rückschlägen immer gerne erinnerst.

    Jetzt möchte ich mich auch noch einmal bei dir bedanken:
    Desi, du bist ein unglaublich toller Mensch. Ich bewundere deinen Mut und deinen Ehrgeiz, wie du neue Projekte angehst und was du alles ausprobierst: Sei es das Tauchen, Fliegen, dein …ähh… nennen wir es Schön-Wetter-auf-der-Straße-Projekt (Susi weiß bestimmt was gemeint ist) 😉 , dein Buch, Fotografie, etc. Ich bin gespannt, womit du uns 2019 wieder überrascht. Deine Energie ist ansteckend und motivierend, du bist eine wirklich tolle Freundin mit der man Lachen aber auch über ernste Dinge reden kann. Du genießt das Leben im Rahmen der Möglichkeiten und das finde ich bewundernswert – wirklich! Es gibt so viele Menschen, die verbringen so viel Zeit auf dem Sofa/TV und lassen das Leben einfach an sich vorbeiziehen – du machst das nicht. Ich freue mich auf die ganzen Unternehmungen, die wird auch im kommenden Jahr angehen. Fühl dich ganz, ganz lieb gedrückt :*

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