Vom Rheuma zur Arthrose, Status Quo und wieder hoch…

Hey Leutz…

Die Sonnenstrahlen kommen raus und ich muss wieder ans schreiben kommen. 🙂 eigentlich sagt der Titel schon alles über den Blog heute, aber ich schreibe es mir auch von der Seele. Die letzten Tage waren einfach nicht meine Besten.

Seit circa zwei Wochen konnte ich kaum noch auftreten, mit meinem linken Sprunggelenk, aufgrund der Arthrose. Dieses Problem begleitet mich ja nun erst seit letztem Jahr, aber dafür intensiv. Es gibt wenig bis keine Ärzte, die einen dort so richtig aufklären, was man machen kann. Die ersten sagen, da kann man nichts machen, da müssen sie nun durch und die zweiten versuchen es wenigstens noch mit Cortisonbehandlungen. Diese hatte nun leider nichts mehr gebracht und ich verlor die Hoffnung. Ich bin auch nicht sehr stark gewesen, circa nach drei Wochen ohne Schmerzfreiheit bin ich gebrochen. Scheinbar wird es niemals mehr besser, zusammen mit ich kann kaum noch laufen, Sport fällt weg und ich muss Cortison hochsetzen hat mich brechen lassen.

Jeden Abend wenn ich den Tag unter Schmerzen überstanden hatte, krümmte ich mich bis zu 30 Minuten laut schluchzend auf dem Sofa zusammen. Glaubt mir, dass tut gut, solche Momente muss man einfach für sich selber mal raus lassen. Ich kann das am besten alleine. Ich habe kein Problem, dass es andere wissen, denn jeder muss seine Sorgen mal raus lasse, ich mag es nur nicht, wenn mich jemand dabei sieht.. 🙂

Nun wird es aber schlimmer. Kaum Orthopäden haben Notfallsprechstunden, der Schmerz blieb und meine Verzweiflung auch. Als Realist habe ich mir wieder ausgerechnet, wie lange ich meinen Körper mit Schmerzmitteln belasten kann, neben allem anderen was ich nehme, bis ich an Nierenversagen oder Verlust eines anderen Organs sterbe. Ich habe mich so auf die 10 Jahre beschränkt. Ich habe schon immer gesagt, besondes alt werde ich nicht, aber die Entwicklung im Moment zeigt mir auch, dass es wahrscheinlich ist. Ich habe wieder im Kopf was ich noch erreichen will, will raus und weg.. Ich kalkuliere aus, wie viel Schmerzen ich als Person verkraften kann und es ist wohl nicht so viel. Dann wieder die Einsicht, so schlimm ist es doch noch nicht, anderen geht es schlechter oder werden gar nicht so alt und man zieht sich langsam hoch.. aber es fällt schwer… ich habe mich dann an ein israelisches Forschungsinstitut gewendet, aber keine Antwort. Denke das machen viele. Im anderen Blog hatte ich schon mal darüber berichtet, dass er Knochen züchtet und mit Knorpel weiter forschen will. Ich würde gehen, halbes Jahr Israel und zurück, wäre dann meine Geschichte… Ich hatte mich vorgestellt und meinen Körper angeboten. Mal sehen ob irgendwann mal Antwort kommt, aber in der Hoffnungslosigkeit ist es egal was man tut, wenn man was tut. 😉 das baut auf, aktiv zu werden, die Situation nicht als gegeben zu nehmen. Probiert’s mal aus.

Dann passieren folgende Dinge und es geht langsam bergauf…

Du nimmst die erste Schmerztablette, weil du einfach dein Hobby wieder aufnehmen willst und vom Heulen die Schnautze voll hast. Du willst deinen Fluglehrer wieder sehen, dass Wetter ist geil und da ist der Augenblick, für den du brennst. Du bist in der Luft und siehst dies Welt um dich rum. Entfernungen spielen keine Rolle, Schmerzen auch nicht, du bist so konzentriert, dass du an nichts anderes Denken kannst und genau dafür willst du wieder kämpfen. Du findest deinen Mut wieder.

Versteht ihr mich??? 🙂

Dazu lacht Dir die Sonne ins Gesicht und der Frühling kommt langsam. Noch am Montag habe ich jedem weiteren Tag skeptisch entgegen geschaut, aber dann wird dein Schmerzgedächnis gelöscht und du fühlst du lebst. Deine Schmerzen werden besser.

Auf der Suche nach Hilfe triffst du wieder auf jemanden, der dir einen Termin drei Monate eher gibt und du spürst die Dankbarkeit. Ein Sprunggelenk Spezialist. Ich hoffe ich komme noch vor einer OP vorweg, es muss doch noch Behandlungsmöglichkeiten geben. Beratung kommt in zwei Wochen, was bei unserem Ärztesystem quasi Lichtgeschwindigkeit ist. 😉 Glück gehabt!

Drittes Ereignis, du hast die Menschen um dich, die dich lieben. Ich will keine Kinder und jeder der mich kennt, weiß das ich nicht gerade ein Familienmensch bin, außer es geht um meinen Bruder! Mein Herz als Tante geht auf. Die Kulleraugen die einen Ansehen und immer die Hand nehmen und mit dir in die Spielecke wollen. Ohne dich nicht schlafen gehen wollen und so süß sind, da werde ich weich… egal was kommt, nur damit die kleine ihre Tante Desi noch lange hat, halte ich durch!

Damit will ich nur zeige, dass es immer Momente gibt, die bescheiden sind. Ich nehme gerade wieder Sau viel ein. Mein neues Medi reagiert noch gar nicht und ich bin natürlich voller Angst, weil die Ärzte sagen es gibt nichts mehr, aber nächstes Jahr kommt was neues. Wie lange schaffe ich es wohl ohne alles. Egal, es gibt immer Gründe dieses Leben zu lieben, wenn du bereit dafür bist und es wahrnimmst. Menschen die dir auf einmal die Hand reichen, und auch wenn mir immer gesagt wurde, dass ich naiv bin, weil ich an das Gute im Menschen glaube und ich damit noch auf die Nase fallen werde, lebe ich komplett danach. Jeder hat erstmal eine Chance von mir, dadurch lernen ich so unheimlich viele wundervolle Menschen kennen, die ich nachher brauche. Denn sie ziehen mich hoch, sie lachen mit mir und geben mir das Gefühl gut so zu sein, wie ich bin…

Vielleicht sieht nächste Woche schon wieder anders aus, aber diesmal nehme ich eher eine Tablette, damit mich nichts mehr so runter zieht. Es sind einfach verlorene Tage, wenn man nicht mehr lachen kann und nur an ein evtl. kurzes Leben denkt. Es hilft auch, es ist nicht alles schlecht daran, denn es lässt dich Pläne wieder aufnehmen und umsetzen. Ich habe mir wieder meine Bucketliste genommen, wohin ich noch will, was ich noch erleben mag und irgendwann verliert man auch die Angst, weil man so tolle Sachen erlebt hat, dass man reich ist und es hinnehmen könnte. Das ist glaube ich irgendwann das Gefühl des vollkommenen Glücks. Und dann ist es egal wie alt man wird, die Hauptsache so wenig leid, wie nur irgendwie möglich.

Somit, genießt den Frühling und das Leben, und lasst es auch mal raus wenn es euch schlecht geht, ganz ohne funktioniert es nun mal auch nicht.

Ciao eure

Desi

Traum vom Fliegen – Der Weg ist das Ziel

Hallo ihr Lieben,

nach dem nun die Vergangenheit und das Grundsätzliche aufgeschrieben scheint, geht es nun in Gegenwart und Zukunft. Ich hoffe das nicht mehr so viele Tiefs kommen und meine Seiten/Beiträge positiver klingen als teilweise bisher… Obwohl mein Plan ja auch war, als Patient, euch zu zeigen was wann wie wo in uns vorgeht und wie sich so manches anfühlt. Und ich muss halt auch zugeben, dass nicht alles damit ein Zuckerschlecken ist, weil man einfach einige Dinge aufgeben muss, oder spätestens dabei einsieht, dass sie nicht mehr gehen.
Ist mir gerade wieder beim Sport passiert. Ich wollte diese Galileoplatte mit in meinen Vertrag aufnehmen, weil ich der Meinung wahr, dass Aufbau der Tiefenmuskulatur mit Sicherheit nicht schlecht sein kann für uns Rheumapatienten. Aber das ruckelnde Brett tat wirklich weh im Sprunggelenk und mein Trainer hat dann mit mir abgebrochen. Weil wie einen Einbeinstand auf dem Brett machen, wenn ich es nicht mal auf der nicht bewegenden Erde kann?! Das haut einen noch einmal wieder zurück. Schließlich verbringt man manchmal den Tag so als habe man nichts und die Welt steht einem genauso offen wie jedem anderen auch. Und dann kommen so Kleinigkeiten, die du dann einfach nicht kannst und du willst heulen, fluchen und kotzen… Bist gescheitert und kannst es nicht mal ändern. Wäre für jeden ein doofes Gefühl und passiert uns halt häufiger. Im Moment steige ich nicht mal Treppen normal und den Status wollte ich eigentlich nicht beibehalten.
Dennoch soll ich es einmal mit meinem Rheumaarzt abklären ob ich es darf mit der Platte, auf einem Kissen üben Gleichgewicht zu halten, zum Faszienkurs kommen (der gut sein soll) und so weiter.
Also beginnen wir bei Status Quo: Starte gerade wieder im Fitnessstudio durch, um meine Muskulatur zu stärken, die durch das letzte Jahr natürlich auch gelitten hat und bei einer neue Heilpraktikerin im Trio mit Chiropraktikerin und Thai-Massage begonnen, die mich wieder stabilisieren wollen. Wenn es mir dann noch mal besser geht und mein Arzt sagt, dass das durchaus sinnvoll für mich ist (hoffe er kennt diese Platten sonst fange ich wieder an bei null zu erklären :D), gehe ich selbstverständlich da wieder drauf. Obwohl es mir sonst allgemein im Moment schon gut geht. Das neue Mittel wirkt erstmal und ich will diesen Status so lange wie es nur geht behalten. 🙂 Auch wenn ich diese 15 Minuten auf der Platte dann sicherlich nicht gerne über mich ergehen lassen werde. 🙂

Daneben, zum Titel passend, habe ich meinen Flugschein wieder aufgenommen. Da ich dort immer noch nicht so prall landen kann, habe ich mir hier den Weg zum Ziel gemacht. Schließlich habe ich mein Medical auch nur für ein Jahr und Alleinflüge erhalten. Da ich nicht weiß wie es dort weitergeht habe ich mir den Stress total raus genommen. Alleine möchte ich nachher sowieso nicht fliegen. Daher verbringe ich einfach ne schöne Zeit mit meinem Fluglehrer und anderen Piloten vom Platz und wenn ich mich doch irgendwann so sicher fühle, dass ich es alleine probieren mag, werde ich auch versuchen die Prüfung zu machen. Natürlich hole ich mir auch mein Medical wieder, aber wenn ich es nun nicht in einem Jahr schaffe mache ich auch zugegebenem Zeitpunkt die Theorie noch mal, ganz egal. Unter Druck klappt es eh nicht.
Und hey, ganz ehrlich, wer kann es sich schon leisten seinen persönlichen Escortservice direkt mit zu buchen. 😉 Sollte mein Meister der Lüfte das nun irgendwann mal lesen, sieh es als Kompliment. 😉
Aber auch hier, alleine wenn ich die Füllung des Tanks nach sehen will, geht bei mir am besten nur mit nem Trittbrett. Obwohl der Flieger am Flügel ne Stufe hat. Ich werde es noch mal versuchen, wenn einer hinter mir steht, aber ist halt nervig. Und mir leider auch immer noch manchmal unangenehm, deswegen wollte ich so wenig wie Möglich Fluglehrer haben und dann hatte ich drei getestet und mochte sie alle drei. Problem. Naja, da nun zwei sich von mir und Bielefeld getrennt haben, war die Entscheidung nachher einfach. Aber auch bei ihm ziehe ich mich nun gerade erst wieder von Null an aus, mit all den Problemen die ich in vorherigen Kapiteln beschrieben habe. Ihr müsstet mich mal sehen, wenn ich das Teil getankt habe, bin durchgeschwitzt. Hab mittlerweile nen Handtuch in meiner Flugtasche. Und der Witz daran ist dann ja auch einfach, dass man nen Mann evtl. in dickster Montur und frierend neben sich hat, der dann noch die Heizung anmacht.. Hoffe das das nun mit ihm ein Ende hat, aber ist mir schon durchaus bekannt.. 😀
Aber zurück, es ist halt immer erst wieder unangenehm und ich muss mich darauf einstimmen, dass mich wieder jemand „beschissener“ sieht als ich es mir gewünscht hatte, das er mich jemals sieht. Man versucht sich dann verzweifelt lustig zu erklären, was aber keinen Sinn macht, unangenehm bleibt es einfach. Klar lerne ich besser damit umzugehen, aber hey, das ist ja nun nicht erst seit gestern so und bremst einen dennoch immer wieder, macht einen schüchterner als man ist und das sagt eine der Vorlautesten die man so kennt. 😀 Meine Kollegen würden das hier vermutlich als Lüge abtun, weil ich gerade da sehr offen bin, und das ist auch gut so, muss ja nicht jeder direkt sehen, was einen bewegt. 🙂

DAHER bitte Meister, wenn ich sage verlass mich nicht, meine ich das schon irgendwie ernst, will nicht wieder wechseln, auch wenn ich es vielleicht einfach mal mit anderen Fluglehrern versuchen sollte, fühl mich wohl da oben mit dir… NEIN, ich häng sogar an dir. 😀
AUßERDEM, trifft es nun auch endlich denjenige, der an allem Schuld ist. Wenn er vor zwei Jahren nicht den Probeflug mit mir so gut gemacht hätte, wäre ich nun nicht dort wo ich bin! Hätte nicht die neuen netten Leute kennengelernt und würde das nicht so genießen… Und danke fürs Foto machen, auch wenn wir dadran noch arbeiten müssen. 😉

So, und genau zu diesem Thema und weitere welche einen wirklich glücklich machen und vom Alltag ablenken, werde ich hier in Zukunft etwas mehr berichten, wie man auch mit Rheuma verrückte Hobby´s haben kann. Dazu gehört dann halt nicht immer nur das schöne, sondern auch Frust, mal den Flieger unter schmerzen fertig machen und hoffen dass der Fluglehrer die knolligen Augen nicht sieht, die sich entwickeln, wenn ich versuche Tränen auf zuhalten (obwohl auch wenn sie fließen, macht keinen Unterschied der Optik)… Aber am liebsten euch am Gefühl teilhaben zu lassen über den Wolken den ernst des Lebens zu vergessen… 🙂

Also habe ich nun beschlossen euch an meinen Zuständen teilhaben zu lassen. Den Weg zu verfolgen, mit allen Höhen und Tiefen die noch kommen werden, nicht nur beim Fliegen, auch beim Sport oder bei irgendwelchen anderen Hobby´s die mir noch so in den Sinn kommen, weil mir gerade wieder etwas fehlt. Fliege einfach zu selten, aber wie schon beschrieben, klammere ja auch an dem vielbeschäftigten Lehrer den ich habe.
Bin zwar ebenfalls schon fleißig andauernd am Sprachen lernen, weil ich das neu für mich entdeckt habe, dass nun einfach Schluss damit sein muss, das ich so schlecht dadrin bin. Aber das reicht noch nicht. Denke noch über den Segelschein oder Sportbogenschießen nach.
Mal gucken was komm, zuerst muss ich noch kurz nen Umzug hinter mich bringen, was zum Glück durch meine Klicke und gute Freunde überhaupt kein Thema darstellt. Was mich wieder so dankbar macht, das ich sie habe. Und egal wie oft man sich sieht oder eben auch nicht, dort jeder hinter einem steht. Ich kenne so viele Menschen, die solche Freundschaften aus ihrer Jugend nicht mehr haben und ich muss euch sagen, ich weiß es mehr als zu schätzen, dass hat mir an so vielen Tagen schon den Rückhalt gegeben, den ich einfach brauchte und die Ablenkung in dem Maße wie es einfach Möglich war und ich weiß es wäre noch viel mehr drin gewesen. *dicker Knutsch an alle*

So, nun habe ich auch emotionales Pipi in den Augen und werde somit den Blogeintrag für heute beenden… Hab euch alle lieb.

Eure Desi